Wie geht unsere Gesellschaft mit Straftätern um? Sollten sie nach Absitzen der Strafe resozialisiert werden und die Chance auf ein normales Leben erhalten oder doch besser für immer weggesperrt bleiben? Mit dieser hochaktuellen und sehr komplexen Fragestellung beschäftigt sich der Film, 'Der Gutachter – Ein Mord zu viel'. Robert Siedler (Benjamin Sadler) hat es mit zwei Fällen zu tun, in denen er als Gutachter vor Gericht über das Schicksal von zwei Straftätern entscheidet. In einem Fall kann er mit Hilfe seines Könnens ein junges Mädchen – überzeugend gespielt von Newcomerin Johanna Polley – vor Schlimmeren bewahren. Im Fall des gewalttätigen Ex-Alkoholikers – sehr berührend dargestellt von Michal A. Grimm – könnte er sich jedoch schwer getäuscht haben und somit verantwortlich am Tod einer Kellnerin sein. Ob ein Verbrecher aus dem Gefängnis kommt oder nicht, hängt oft von psychiatrischen Gutachten ab. Wie genau kann ein Fachmann jedoch die Gefahr. Zusammen mit dem Gutachter blicken wir in menschliche Abgründe und erleben die Herausforderungen der Forensik. Das lang recherchierte Drehbuch stammt von Autor Jochen Bitzer. Unter der Regie von Christiane Balthasar ist ein komplexer, hochwertiger und relevanter Film entstanden, der die Zuschauer mit der omnipräsenten Frage konfrontiert: In welcher Gesellschaft wollen wir leben – sicher oder frei? Und wie halten wir Freiheit aus, wenn sie an ihre Grenzen kommt? Caroline von Senden, Alexandra Staib Hauptredaktion Fernsehfilm / Serie I – Redaktion Fernsehspiel I Stab und Besetzung. Mai 2017, 20.15 Uhr Der Gutachter – Ein Mord zu viel Der Fernsehfilm der Woche Buch___Jochen Bitzer Regie___Christiane Balthasar Kamera___Hannes Hubach Schnitt___Andreas Althoff Musik___Johannes Kobilke Szenenbild___Björn Nowak Kostümbild___Dorothée Kriener Maskenbild___Adella Selzer, Stephanie Adam Ton___Michael Junge, Tobias Kropp Produktionsleitung___Rolf Klaußner Herstellungsleitung___Holger Krenz Producerin___Alena Jelinek Produzent___Benjamin Benedict Produktion___UFA Fiction Redaktion___Caroline von Senden, Alexandra Staib Länge___ca. Die Rollen und ihre Darsteller Robert Siedler___Benjamin Sadler Kathrin Siedler___Jasmin Gerat Rebekka Lorenz___Johanna Polley Friedhelm Knecht___Michael A. Grimm Ayla Cordes___Sesede Terziyan Heinrich Moldenhauer___Hanns Zischler Andi Lorenz___David Schütter Paul Dressler___Martin Baden u.a. Forensische Psychiater entscheiden über das Schicksal von Straftätern, aber auch über die Sicherheit ihrer Mitbürger. Sie tragen viel Verantwortung und fürchten vor allem eines: den Irrtum. Bebauung In Der Daxerau Sorgte Für DiskussionsstoffRobert Siedler macht einen guten Job. Er ist einfühlsam und distanziert zugleich, hat viel Erfahrung und beweist Rückgrat. Vor Tätern, Opfern, Kollegen und Vorgesetzten knickt er nicht einfach ein, er verteidigt eigene Überzeugungen gegen alle Widerstände. Aktuell beschäftigt ihn der Fall Friedhelm Knecht, ein psychisch angeschlagener Ex-Alkoholiker, der lange Zeit in Verwahrung genommen wurde. Prozess Um Mord An Einer Studentin In Freiburg Verteidiger Plädiert Auf JugendstrafeRoberts Gutachten führt zur Freilassung. Doch kurz darauf geschieht ein Mord, der auf Knecht deutet. Der Verdächtige ist flüchtig, der Fall geht durch die Presse. Der Ehemann der Toten sieht rot. Plötzlich ist Robert der Sündenbock, wird für den Mord verantwortlich gemacht. Eine Hetzkampagne beginnt. Mit waghalsigen Alleingängen versucht er, den vermeintlichen Täter zu entlasten. Hat sich Robert tatsächlich zum ersten Mal geirrt? Im tiefsten Inneren hat er diesen Moment gefürchtet. Hielt er sich für unfehlbar? Oder ist Knecht doch unschuldig und Roberts Diagnose gerechtfertigt? K urzes Statement von Regisseurin Christiane Balthasar. Der Film dreht sich um einen Berufszweig, der sehr viel Verantwortung zu tragen hat. Ein Gutachter muss durch mitunter diffuse Eindrücke in der Lage sein, Entscheidungen von enormer Tragweite zu fällen. Und er muss damit leben, unter Umständen nie ein Richtig oder Falsch seiner Entscheidungen zu erfahren – sofern es das überhaupt gibt. Eine sehr interessante Ausgangssituation für einen Film.
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April 2019
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